Yunnan the Beautiful

Yunnan the Beautiful

Unsere Wochen in China nahen ihrem Ende, obschon wir hier in Yunnan viele weitere Wochen verweilen könnten (und würden, wenn es den Rest der Welt nicht gäbe).

Nach unserem letzten Post machten wir uns auf in die Berge, oder eben auf Dalis Hausberg “Cangshan Mountain”. Die 30 RMB Eintritt mussten wir begleichen, trotz beinahe geglücktem Vorbeischleichen am “Ticket Office” (kleine Holztische am Wegrand, an denen ein Chinese in Uniform sass/schlief). Rückblickend war es jeden Rappen wert, aber in dem Moment in dem man dafür bezahlen muss um auf einen Hausberg raufzuwandern nervt man sich eben doch.

Im Hostel oben auf dem Berg (welches einem alten Hippie-camp glich) waren wir die einzigen Gäste und verbrachten drei Tage umgeben von zwei kleinen süssen Hunden, einem fetten Hasen sowie einer Katze. Von “Axue”, der netten Angestellten, wurden wir wie Könige behandelt und mit Chai Tee, tollen Family-style Abendessen, und hausgemachtem Schokoladekuchen verwöhnt. Wir lasen alte National Geographic Hefte, schrieben Briefe, und froren so ziemlich die ganze Zeit… aber genossen jede Sekunde. Fotos von unserer Zeit auf dem Hügel gibt es in unserem Dali-Album.

Nach unserem Aufenthalt in diesem kleinen Paradies ging es weiter nach Shaxi (Fotos hier), einem kleinen Dorf etwa 3 Stunden Busreise von Dali entfernt. Ein kleines Dorf der Naxi Minderheit (die Naxi leben im Matriarchat… endlich mal jemand der es richtig macht!) welches in keinem Reiseführer vermerkt ist waren wir (mit Ausnahme von drei Holländern) die einzigen Touristen dort. Ein weiteres Paradies in China. Wir mieteten für einen Tag alte Velos und fuhren durch die noch sehr unberührte Gegend. Durch Felder, an kleinen Dörfern vorbei begegneten wir vielen Grosseltern die sich rührend um ihre Enkel kümmern, etlichen Frauen welche in Gruppen arbeiteten, und vielen Kindern. Für die Chinesen die einer der vielen Minderheiten angehören gilt die Ein-Kind-Regel nicht.

Verständigen mussten wir uns mit Händen und Füssen, was aber für einmal (in China) erstaunlich gut funktionierte. Anschliessend ging es weiter nach Lijang, das in einem chinesischen Prospekt als “one of the hundred tourist destinations the human heart yearn to be” angepriesen wird (diese Übersetzungen bringen mich immer zum Lachen). Wirklich hübsch, aber eben (typisch chinesisch) überlaufen mit chinesischen Tourgruppen, vollgestopft mit kleinen Läden, sehr unecht (Stichwort: Disneyland). Auch hier mieteten wir uns an einem Tag Velos und fuhren zu einem kleinen Dorf namens Baisha, wo wir einen (angeblich weltberühmten) chinesischen Doktor namens Dr. Ho besuchten. 85-jährig (aber noch vollkommen gesund) zeigte er uns zuerst etliche Artikel, welche über ihn geschrieben worden waren und untersuchte uns dann im Anschluss. Meinen Puls fühlend und meine Zunge begutachtend schaute er mir noch einmal tief in die Augen, bevor er mir aus etlichen Pulvern einen Tee mixte.

In Lijang trafen wir wieder auf unsere tollen neuseeländischen Freunde Chris und Marta, welche wir in Xi’an kennengelernt hatten. Mit ihnen unternahmen wir dann die 2-tägige “Tiger Leaping Gorge”-Wanderung (Fotos dazu hier). Zwar nicht die Schwerste, die wir bisher gemacht haben, aber definitiv eine der besten Aussichten überhaupt. Mit dem Wetter hatten wir enorm Glück, übernachtet haben wir in einem der Guest Houses unterwegs und abends haben wir jeweils das Kartenspiel “500” gespielt. Da uns Dali aber bisweilen am meisten gefiel, reisten wir im Anschluss an die Wanderung zurück um dort vor unserer Weiterreise nach Burma noch ein paar Tage zu verweilen.

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