Nahtoderlebnis zur Mauer

Nahtoderlebnis zur Mauer

Unsere Bilder der chinesischen Mauer hier. Vorgestern also stand die Great Wall of China (hört sich auf Englisch einfach besser an) auf dem Programm.

Statt einen Fahrer für den Tag zu mieten (was alle Touristen machen, Kostenpunkt ca. 80 CHF) beschlossen wir -Budget im Auge behaltend- auf Option “Bus” zu setzen. Zudem wählten wir den etwas weniger besuchten Ort Simatai als Mauer-Punkt.

Gesagt getan standen wir in aller Frühe am Busbahnhof und suchten nach dem richtigen Bus. Wir waren von unserem Gastgeber Marcus gewarnt worden, dass ein paar seiner bisherigen Gaeste schon auf manigfache Art und Weise ausgetrickst worden und betrogen worden waren. Das ging jeweils etwa so: Chinesicher Lockvogel, Tourist steigt in den falschen Bus ein, wird dann irgendwo hingekarrt und zum Aussteigen ermutigt und sodann von inoffiziellen Taxifahrern erwartet. Um überhaupt nach Hause zu kommen (mit ein wenig Glück noch vorbei an der berühmten Mauer) zahlt man dann horrende Preise (von bis zu Tausend Dollar war die Rede). Die Fahrt zum Bankomat ist natürlich kein Problem.

Voller Tatendrang und uns sicher fühlend, dass uns dies sicher nicht passieren würde, standen wir also am Busbahnhof, die einzigen “Lau-ais” weit und breit. Und natürlich ist es genauso gekommen wie wir es nicht erwarteten. Der Lockvogel war eine nette Dame die uns vorkam als sei sie eine Angestellte (sie hatte doch eine Uniform an!). Lockvogelfrau stieg dann aber plötzlich mit uns in den Bus und sagte uns wo wir aussteigen sollten. Dort wurden wir von einer ganzen Horde Fahrer willkommengeheissen, und mussten schliesslich klein beigeben und einen mieten. Immerhin nur fuer 30 CHF, aber der Reisestolz bleibt ein wenig verletzt 😉

Ueber die Mauer hat sicher jeder schon mindestens einen Bericht gelesen, weshalb ich mich hier auf das Wesentliche beschränke. Incroyable, humbling, immens, schwer vorstellbar dass das Ding mit blossen Händen erbaut wurde vor so langer Zeit… und noch schwerer vorstellbar, dass es Ghengis Kahn gelang, sie zu penetrieren!

Unsere Nahtoderlebnisse an diesem Tag resultierten aus der Autofahrt von und zurück zur Bushaltestelle. Unser Fahrer -wie angeblich die meisten Chinesen- fuhr wie ein Verrückter. Ob er überhaupt jemals eine Fahrprüfung hat machen müssen (laut Marcus gibt es eine, doch wissen das viele nicht) bezweifeln wir. Sicher war ihm aber kaum bewusst, wozu die Mittellinie diente. Überholt wird, indem man einfach geraume Zeit auf der gegenüberliegenden Seite fährt (entgegenkommende Fahrzeuge nutzen dann einfach den Pannenstreifen, isch doch klar), gehupt wird nach Lust und Laune, und an Unfällen fährt man einfach möglichst rasant vorbei. Während der Hinfahrt nach Simatai fuhren wir an drei Totalcrashs vorbei und sahen verletzte Menschen aus den Autos hängen… als ich unserem Fahrer sagte er solle anhalten schüttelte er den Kopf und fuhr noch schneller. Später erfuhren wir, dass niemand einen Fremnden ins Krankenhaus bringt, weil man bei Ankunft für die medizinische Versorgung aufkommen muss.

Nun denn, ueberlebt haben wir. Die Mauer gesehen haben wir auch. Glücklich und zufrieden sind wir wieder in Beijing angekommen und zur Feier des Tages gab es (wie immer) Pekingente.

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4 comments

  1. yvonne uboldi

    liebe amelia und phil
    eure berichte lesen sich einfach super, man hat das gef

  2. Mel

    Yep, sind im stroemende Regen ganze drei Tuerme ufegloffe, was wahrscheinlich oeppe gliich gefaehrlich gsi isch wie die Autofahrt, weil die einzelne Tritt voellig unregelmaessig sind. Da mir frueh am Morge aacho sind, simmer wuerklich na fascht eleige gsi, womits echli es “echters” Feeling vermittlet het, echt sehenswert und massiv beeindruckend! Hoffe bi Dir lauft alles guet, Gruess an Quick und a die schoene Katzen 🙂

  3. pr3d

    Hehe, die Nahtoderlebniss kenni nur allzuguet us Venezuela, isch zimmlich genau dasselbe dete mit em

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